"ich esse nur Bio-Fleisch"

"ich esse nur Bio-Fleisch"

 

Viele Menschen schöpfen sich ein gutes Gewissen, indem sie sich einreden, dass der Konsum von Bio-Tieren dem Tierwohl etwas beitragen würde. 

«Ich esse nur Bio-Fleisch» hört man vielerorts. 

Aber weniger als 2% von allem konsumierten Fleisch stammt aus biologischem Tier-Haltung. 

 

Bei konventioneller Haltebedingungen für Hühner dürfen in der Schweiz 15 Tiere pro Quadratmeter gehalten werden. Das bedeutet, ein gehaltenes Huhn hat ein paar Quadratzentimeter mehr Platz als ein A4 Blatt. 

 

Nach 35 Tagen Mästung haben sie das Schlachtgewicht erreicht und werden getötet. 

 

Biologisch gehaltene Hühner dürfen aber 63 Tage leben. Das sieht auf den ersten Blick nach viel mehr aus. Aber die 28 Tage längere Lebenszeit sind angesichts der natürlichen Lebenserwartung eines Huhnes von 10 Jahren nicht mehr wirklich ein Unterschied. 

Ein Bio-Huhn erhält 340 Quadratzentimer mehr Lebensraum.... also ein halbes A4-Blatt zusätzlich. 

 

Bei Schweinen verhält es sich ähnlich. 

Sie hätten eine natürliche Lebenserwartung von über 20 Jahren. In der konventionellen Mast werden sie nach 5 Monaten getötet – also nach 2 % ihrer Lebenszeit. Das wäre im Vergleich mit einem Menschen-Leben die Tötung nach nur 1 Jahr und 8 Monaten.  

 

Ein solches Schwein erhält 0.7 Quadratmeter Platz zur Verfügung. Ein Bio-Schwein erhält 1.3 Quadratmeter – also etwas mehr als einen halben Quadratmeter zusätzlich. Das ist noch immer alles andere als artgerecht.

Beide Haltungen werden dem Bedürfnis der Tiere, ihren Kot-uns Schlafplatz voneinander zu trennen, nicht gerecht. 

 

Im Schlachthof sind dann alle Tiere gleich. Da gibt es keinerlei Bio-Privilegien mehr. 

 

Wenn das Tier dann im Schlachthof ermordet wird für ein kleines Geschmacks-Erlebnis von Menschen spielt es für das verängstigte Wesen keine Rolle mehr, dass es doch früher «bessere» Haltebedingungen gehabt hatte. 

 

Sie sterben durch eine Gewalt-Anwendung. 

 

Aus ethischer Perspektive ist Bio-Fleisch noch verwerflicher. Denn man proklamiert, dass das Tier doch ein Lebewesen sei und Anrecht auf grundlegende Rechte hätte. Und dennoch lässt man es umbringen, nur weil man sein Körper essen möchte. 

 

Wenn man ein Lebewesen zwar liebevoll behandelt und es dann hinterlistig und heimtückisch dennoch tötet, kommt zum Gewaltakt noch ein zusätzlicher ethischer Verrat dazu. 

 

Kein Mörder bekäme ein geringeres Strafmass, wenn er dem Richter bei seiner Anklage verkündete, dass er doch nur glückliche Menschen getötet hätte.